NEUE ARTIKELSERIE "TIERE IM GARTEN" : DER IGEL 10/2024

Den Anfang der neuen Artikelserie "TIERE IM GARTEN" macht das "Wildtier des Jahres 2024": Unser IGEL, der leider inzwischen auf der Vorwarnliste der bedrohten Tierarten steht! (Foto unten: Marion Behr)
 

Igel

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Was können unsere Igel? Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 7 km/h durchstöbern sie ein Gebiet von bis zu 100 Hektar, außerdem können sie schwimmen und klettern. Sie werden 3-6 Jahre alt, haben bis zu 8000 Stacheln und schlafen 18-20 Stunden pro Tag. 24 Igelarten gibt es weltweit, manche leben sogar in Wüsten, Steppen und Regenwäldern. Ihr Speiseplan ist vielseitig: Von Insekten und deren Larven bis hin zu Mäusen, Kröten und Schlangen! 
 
Eine Zufütterung im Frühjahr und Herbst hilft untergewichtigen Igeln schnell und wirksam. Als Insektenfresser besitzen Igel einen eher kurzen Darm, daher sind sie auf eine PROTEINREICHE Nahrung angewiesen. Kein Getreide, pflanzliche Kost, Obst oder Nüsse füttern, das können sie NICHT verdauen. 
 
Die Paarungszeremonie der Igel nennt sich passenderweise Igelkarussell: Denn das Igelmännchen umkreist das Weibchen oft stundenlang, bis dieses schließlich nach einigem Fauchen "nachgibt". Jungigel wiegen ca. 250 Gramm, ausgewachsene heimische Braunbrustigel bringen bis zu 1500 Gramm auf die Waage. Dieses Gewicht können sie auch gut gebrauchen, denn während des Winterschlafs verlieren sie etwa 20-40 Prozent ihres Körpergewichts, späte Jungigel sind dann häufig zu schwach.
 
Seine größten Feinde sind von Menschenhand gemacht: Dichte Besiedlung in Ballungsräumen, undurchlässige Zaunkonstruktionen (z.B. Gabionen), Autos, elektrische Gartengeräte bedrohen ihr Leben. Zunehmend auch Mähroboter, besonders dann, wenn diese nachts im Einsatz sind. Nur die wenigsten Mähroboter besitzen eine so versierte Sensorik, um Igel zu erkennen. Diejenigen, die ein Mähroboter "erwischt", haben eine Sterblichkeitsrate von 47 Prozent. 
 
Was können wir für unsere Igel tun?

  • Bieten Sie in Ihrem Garten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten wie niedriges Buschwerk, Laub- & Reisighaufen für Igel an.
  • Schaffen Sie Überwinterungsquartiere, indem Sie zum Beispiel ein Igelhäuschen bauen.
  • Verzichten Sie auf englischen Rasen und exotische Gehölze im Garten.
  • Machen Sie Ihren Gartenzaun durchlässig, damit sich Igel frei bewegen können.
  • Achten Sie beim Rasenmähen sowie bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten auf Igelnester, die sich in (Laub-) Haufen, Hecken und Holzstapeln befinden können.
  • Decken Sie Kellerschächte und Gruben ab, denn sie sind Tierfallen.
  • Bringen Sie Rettungsplanken für Teiche und an Wasserbecken mit steilem, glattem Rand an, damit sich Igel im Notfall selbst retten können.
  • Vermeiden Sie Chemieeinsatz im Garten wie künstlichen Dünger, Schneckenkorn o.Ä.
  • Sorgen Sie regelmäßig für frisches Trinkwasser, zum Beispiel mit einem Vogelbad oder einer Tränke im Garten.
  • Verzichten Sie auf Laubsauger, denn mit dem Laub verschwinden auch die den Igeln als Nahrung dienenden Insekten.
 
Und zum Schluß: Bitte lassen Sie Mähroboter nur tagsüber fahren! Igel sind nachtaktiv und haben in den meisten Fällen keine Chance, einer Begegnung heil zu entkommen, insbesondere da sie nicht flüchten, sondern sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammenrollen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
 
Weitere Infos und Hilfe im Notfall finden Sie unter www.igelhilfe-ffb.de
 
Herzliche Grüße vom Umweltbeirat & Martina Fuchs
 
(Text: Umweltbeirat / Martina Fuchs, Foto: Marion Behr)
 

Zum Umweltbeirat

 

 

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