Hochwasser kann auf zwei verschiedene Arten entstehen: Es kann von einem Gewässer wie z.B. dem Starzelbach in Eichenau herrühren oder von sintflutartigen Regenfällen.
Im ersten Fall wird das Ereignis von Geschehnissen im Oberlauf des Gewässers (Schneeschmelze in den Bergen, starke Regenfälle im weiteren Einzugsgebiet des Gewässer etc.) verursacht. Der Wasserspiegel steigt, das Wasser tritt über die Ufer und verteilt sich bzw. sucht sich seinen Weg auf das umliegende Gelände. Der Auslöser eines Sturzfluthochwassers dagegen ist, wie der Name schon sagt, ein hohes örtliches Regenaufkommen direkt im bebauten Ortsgebiet oder dessen Einzugsbereich. Das Wasser sammelt sich in Senken und Kuhlen und je nach Topographie verteilt es sich z.B. entlang von Gewässern, Straßen und Wegen sowie sonstigen natürlichen Geländeeinschnitten. Der Umgang mit beiden Hochwasserrisiken unterscheidet sich daher grundlegend.
Während einem Gewässerhochwassser möglicherweise durch Maßnahmen am Oberlauf wie z.B. die Schaffung von Retentionsräumen entgegengewirkt werden kann, kann beim Sturzflutrisiko meist nur kleinräumig reagiert werden. Dabei gewinnt die Eigenvorsorge (z.B. mit wasserdichten Kellerfenstern oder Wassersperren vor der Tiefgarage, Anbringen von Sandsäcken etc.) auf dem eigenen Grundstück eine besondere Bedeutung.
Das Ingenieurbüro CDM Smith aus München hat im Auftrag der Gemeinde ein sogenanntes integrales Konzept zum kommunalen Sturzflutmanagement aufgestellt. Das Konzept wird zu 75% vom Freistaat Bayern bezuschusst. Das örtliche Konzept wurde dem Gemeinderat in der Sitzung vom 26.10.21 vorgestellt.
Die Untersuchung zeigt in einem ersten Schritt den Ist-Zustand bei verschiedenen Regenereignissen. Bei jedem einzelnen dieser Regenereignisse ist nahezu das gesamte Gemeindegebiet betroffen. Im nächsten Schritt werden mögliche Maßnahmen aufgelistet. Dabei sind am wichtigsten die Informationsvorsorge (Bürgerinformation und Objektschutz), die Flächenvorsorge und das Krisenmanagement (Beobachtung von kritischen Örtlichkeiten), da damit kurzfristig am meisten erreicht werden kann. Als nächstes werden technische Maßnahmen, die zumeist eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, vorgeschlagen.
Das Ergebnis dieser Untersuchung kann nach Terminvereinbarung im Rathaus (Frau Lang, Tel 08141 730-322) eingesehen werden.
In Kürze werden hier auf der Homepage Übersichtskarten eingestellt. Im Frühjahr sind für die interessierte Bürger Informationsveranstaltungen/Workshops geplant.
Stand: November 2021