Besuch aus Wischgorod (2011)

"Es war der schönste Sommer, den ich bis jetzt erlebt habe", schrieb die 16jährige Katja gleich nach ihrer Heimreise nach Wischgorod. Sie gehörte einer Gruppe von 11 jungen Leuten an, (ein Junge und zehn Mädchen!), die mit ihren beiden Deutschlehrern von 7. bis 21. Juli bei uns zu Gast waren.

 

Schon in den neunziger Jahren hatten wir Schüler aus unserer Partnerstadt eingeladen. Diesmal aber war es anders. Nicht nur, dass sie von Wischgorod nach Memmingen fliegen durften, und das war nicht teurer als eine 36stündige Busfahrt. Es begegnete uns ein neuer Typ junger Leute, gewandt im Umgang  mit den Medien wie unsere Jugend auch, aufgeschlossen und sehr wissbegierig.

 

Wir hatten für sie ein anspruchsvolles Programm vorbereitet, ein Testprogramm für ihre Aufnahmebereitschaft und Ausdauer. So führten wir sie an manchen Tagen bis zu acht Stunden durch München, zu vielen Sehenswürdigkeiten und durch mehrere Museen. Sie kamen meist müde am Bahnhof an. "Es war sehr interessant", sagten sie dennoch tapfer und überzeugend. Es gab natürlich auch Highlights: Einen Ausflug nach Garmisch mit der Partnachklamm und eine Reise nach Salzburg. "Die Mädchen sind stolz, dort gewesen zu sein", sagte uns ihr Lehrer Anatol. " In der Ukraine hat die Mozartstadt einen besonderen Klang."

Drei Mädchen aus der zehnten Klasse hatten eine Präsentation in drei Teilen vorbereitet: Über die Ukraine allgemein, über Kiew und über Wischgorod. Sie hatten interessantes Bild- und Textmaterial zusammengestellt und zeigten es an der Realschule Puchheim, am Gymnasium Fürstenfeldbruck, beim Abschlussfest im Pfarrzentrum und sogar in einer Sitzung des Gemeinderats. Dabei kommentierten sie ihre Bildershow selbständig in gutem Deutsch.

Bei der Einladung hatten wir die Hoffnung, für die jungen Leute Gastfamilien mit Jugendlichen zu finden. Wir hätten gerne im nächsten Jahr einen Gegenbesuch organisiert. Leider gelang uns dies nicht. Junge Mädchen im schwierigen Alter, nein danke, dachte man wohl. Aber sie waren nicht von dieser Art. Wir erlebten wohlerzogene, bescheidene, liebenswürdige Mädchen, die keinerlei Probleme verursachten.


Die Gruppe hat uns gebeten, allen danke zu sagen, die ihnen dieses tolle Erlebnis in Eichenau ermöglicht haben. Unser Dank geht an die Gemeinde für die Mithilfe bei der Finanzierung, an die Gasteltern und die Betreuer der Gruppe. Es hat offensichtlich den jungen Leuten viel bedeutet, das Land und die Menschen kennen zu lernen, deren Sprache sie lernen. Und sie wünschen sich, weiterhin mit uns in Kontakt zu bleiben, auch über E-Mail.


Magdalena Holzner
1. Vorsitzende
Freundeskreis Partnerschaft Wischgorod e.V.

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